Ich nippe an
meinem Kaffee mit Latte und überlege mir, wie ich den heutigen Blogbeitrag
nennen könnte...
Also, der Reihe nach: Als mich heute
ein Sonnenstrahl mit 300.000 km pro Sekunde weckte, wusste ich
sofort, dass... Moment, jetzt hab ich vergessen, was ich sofort
wusste, vielleicht kommt's gleich wieder. Und die Quantenteilchen der
Sonne trafen mich unaufhörlich, dass ich sofort in Deckung ging. Ich
blickte mich um und sah, dass mein Schlafzimmer, überhaupt alles um mich
herum, total durchsichtig und in andauernder Bewegung war. Und ich sah
die einzelnen Quantenteilchen, und ich sah, dass ich gar nicht in
Deckung gehen konnte, weil alles aus Quantenteilchen besteht, die alle aus dem Nichts kommen. Ich werde also dieses Blogkapitel "Alles, das aus
dem Nichts kommt" nennen. Vielleicht doch nicht. Na ja, weiter
mit der Geschichte: Ich schüttelte die letzten Fragmente des
Schlafes ab, und, nachdem sich die Quantenteilchen wieder beruhigt
hatten und eine vorübergehend feste Form angenommen hatten, wußte
ich sofort... jetzt hab ichs, was ich gleich wusste, als mich der
erste Sonnenstrahl weckte: Das ist heute nicht mein Tag.
Wenn das aber heute nicht mein Tag ist,
frage ich mich, wo mein Tag geblieben ist, oder wer ihn gerade
erlebt. Ich bemitleide den armen Schlucker. Mein Leben ist nämlich
wirklich kein Honiglecken - oder heißt es Honigschlecken? Irgendwie
häng ich am Begriff Lecken. "Leck mich!" sagt man öfters.
Warum sagt man nicht "Schleck mich"? Muss darüber mal
meditieren. Leck mich! Wenn "Leck mich" ein Frau sagte,
hätte das eine andere Konnotation, als wenn's von einem Mann käme.
Muss dieses endlose Gedankenkettenflechten irgendwann mal stoppen.
Verlier ja total den Faden.
Wo war ich? Richtig: Heute ist
nicht mein Tag. Und jetzt hab ich auch schon die Kapitelüberschrift.
Hiermit kündige ich groß und feierlich an, dass ich rückwirkend
dieses Blogkapitel "Heute ist nicht mein Tag" nennen werde.
Und damit bin ich auch schon am Ende.
Mehr fällt mir nicht ein. Mein Kaffee ist aber noch nicht
ausgetrunken, ich muss was schreiben, egal, was. Los! Zermartere dein
Gehirn, such was Brauchbares. Ich könnte jetzt eine Stelle aus dem
großartigen Roman Kaffee mit Latte einfügen, aber das wäre
zu billig. Vielleicht später mal.
Ich zermartere mein Gehirn und plötzlich spuckt es etwas aus: Ich hatte mal ein Exposee für den Filmsketch Heute ist nicht mein Tag geschrieben, wurde aber noch nicht verfilmt. Ich sah damals Moritz Bleibtreu in der Hauptrolle, Hilmi Sözer als Betreiber eines Donerimbisses, Georg Friedrich und Stipe Erceg als zwei Kleinganoven.
Ich zermartere mein Gehirn und plötzlich spuckt es etwas aus: Ich hatte mal ein Exposee für den Filmsketch Heute ist nicht mein Tag geschrieben, wurde aber noch nicht verfilmt. Ich sah damals Moritz Bleibtreu in der Hauptrolle, Hilmi Sözer als Betreiber eines Donerimbisses, Georg Friedrich und Stipe Erceg als zwei Kleinganoven.
Voller Titel des Sketches: Auf den Hund gekommen oder Heute ist nicht mein Tag
Die Story (Copyright,
Verfilmungsrechte, überhaupt alle Rechte sind beim groß- und
einzigartigen Alfred Zeisel. Zufällig oder auch nicht, bin das ich,
Ihr ergebener und überaus bescheidener Blogger):
Da geht also eine sehr alte Frau mit
ihrem sehr alten Dackel Gassi, als ihr sehr alter Dackel umfällt...
Tot. Mausetot. Großes Schluchzen, Passanten machen
einen Bogen um die beiden: Könnte ja sein, dass sie auch noch
umfällt, dann müsste man ihr helfen, Mund-zu-Mund-Beatmung und
Ähnliches tun... Nachdem die alte Frau sich beruhigt hat, versucht sie,
ihren toten Zamperl aufzuheben, zu schwer, dann an der Leine hinter
sich herzuziehen, des Dackels unwürdig. Sie sieht sich um, sieht ein
TV-Geräte-Geschäft, geht rein und bittet den Besitzer um Hilfe.
Nach einigem Hin und Her lässt dieser sich breitschlagen, hat eine
Idee, geht raus, hebt den toten Zamperl angewidert hoch, trägt ihn
ins Geschäft, sucht eine passende leere Plasma-TV-Verpackung, legt
den Zamperl eingerollt rein, schließt die Verpackung mit Klebeband,
bringt sogar kleine Roller an einem Verpackungsende an und einen
praktischen Griff am anderen, sodass die alte Frau ihren Zamperl in
der Plasma-TV-Verpackung bequem nach Hause rollen kann. Sie bedankt
sich, rollt ihren Zamperl in seinem TV-Plasma-Verpackungs-Sarg aus
dem Geschäft, in tiefer Trauer versunken. Sie ist noch keine 100
Meter weit gegangen, da haben sie zwei Kleinganoven (Friedrich und
Erceg) entdeckt. Sie wittern ihre Chance, schnell laufen sie zur
alten Frau, reißen ihr die Verpackung aus der Hand und rennen wie
verrückt, ihr Diebesgut fest umklammernd. Sie entkommen im
Durcheinander. Die alte Frau schreit um Hilfe, die Polizei ist
schnell zur Stelle.
1. Polizist (1.P): Ihren Zamperl hat
man gestohlen?
Alte Frau (AF): Es waren zwei.
2. Polizist (2.P): Man hat Ihnen zwei
Dackel gestohlen?
AF: Nein, nur einen. Aber der war schon
tot!
1.P: Moment, Ihr Dackel war tot? Hat
man ihn getötet?
AF: Nein, er ist vorher schon von uns
gegangen.
1.P. Gegangen? Ist er gegangen, war er
tot oder hat man ihn gestohlen. Sie müssen sich schon genauer
ausdrücken.
AF: Er war tot.
1.P: Sie sind mit Ihrem toten Dackel
spazieren gegangen?
AF: Nein, er ist beim Gassi gehen
gestorben.
2.P: Also der Reihe nach: Sie gingen
mit ihrem Dackel Gassi, dann ist er gestorben und den hat man dann
gestohlen?
AF: Armer Zamperl.
1.P (zum 2.P): Organhandel bei
Dackeln? Blödsinn, ein chinesisches Restaurant! (zur alten Frau:)
Waren die beiden Chinesen?
AF: Kein Pekinese, ein Dackel!
2.P (sich umsehend, dann leise zum
1.P): Jetzt mach dich nicht zum Affen, versteckte Kamera! Verstehst du? Da sind überall versteckte Kameras!
Der 1. Polizist versteht plötzlich,
sieht sich um, die versteckten Kameras suchend. Die beiden Polizisten winken, dann gehen sie schnell
aus dem Bild, die alte Frau weinend zurücklassend.
AF: Mein armer Zamperl!
Schnitt:
Die Kleinganoven kommen um eine
Hausecke gerannt, halten inne, blicken vorsichtig um die Ecke:
Niemand ist hinter ihnen her, sie blicken stolz auf ihr Diebesgut und
gehen zielstrebig auf ein Geschäft zu. Die KAMERA geht zurück und
wir sehen: Das Geschäft ist eine Pfandleihe. Die beiden gehen rein,
die KAMERA geht zurück, wir sehen mehr von der Straße, die KAMERA
geht noch weiter zurück, wir sehen geparkte Autos, sonst ist die
Straße fast menschenleer. Plötzlich schwingt die Schwingtür der Pfandleihe auf,
die beiden Kleinganoven stürmen raus, eilen um die Ecke, hinter
ihnen der Pfandleiher, der ihnen böse nachruft: "Ihr Gauner, euch
zeig ich an, mir einen toten Hund verkaufen zu wollen, sowas Unerhörtes..."
Zufällig (oder auch nicht) kommen von
der anderen Seite unsere beiden Polizisten, die sofort einen Überfall
vermuten.
1.P: Was hat man Ihnen entwendet?
Pfandleiher (PL): Nichts, die haben mir
einen toten Hund verkaufen wollen.
2.P: Einen toten Hund?
PL: Ja, einen toten Hund. Ich hab ihn
drinnen. Sehen Sie ihn sich an. So eine Frechheit! Einen toten Hund!
Ja sind wir denn in China? Kommen Sie, das müssen Sie sehen!
2.P: Das ist nicht nötig! Wir verstehen schon!
Die beiden Polizisten sehen sich um,
winken lachend, dann gehen sie schnell aus dem Bild, einen verwirrten
Pfandleiher zurücklassend.
Schnitt:
Döner-Imbiss, innen.
Der Bleibtreu isst eine
geschnittene Currywurst, mit dem türkischen Imbiss-Besitzer (Sözer)
über Frauen meckernd oder philosophierend, je nach Sichtweise des
Betrachters. Jedenfalls erfahren wir, dass der Bleibtreu frisch
geschieden ist und alles an seine blöde Ex verloren hat, bis auf
seine leer-geräumte Wohnung. Seinen Brutus hat sie ihm auch
gelassen. Brutus ist ein kleiner, lebhafter, stets ihm auf den Schoß
hüpfender schwarzer Zwergpudel. Sözer bemitleidet den armen
Bleibtreu, meint, in der Türkei wäre sowas nie und nimmer möglich
etc. Plötzlich schreit der Bleibtreu laut auf: Er hat in etwas
Hartes gebissen, seine Krone ist locker, der Zahn schmerzt, er muss
schnellstens zum Zahnarzt. Er holt sein Portemonnaie aus der
Hosentasche, legt 5 Euro neben die Unvollendete (nicht aufgegessene
Currywurst), wählt auf seinem Smartphone eine Nummer und geht mit
schmerzverzerrtem Gesicht aus dem Imbissladen, seine Geldbörse auf
dem Tisch vergessend.
Fortsetzung folgt, denn mein Kaffee mit Latte ist
alle.
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