Ich
möchte gleich vorweg von meiner Redefreiheit Gebrauch machen und
mich von der europäisch inszenierten und politisch vorgeschriebenen
Massenhysterie JE SUIS CHARLIE distanzieren.
Gewiss, es ist
grausam, wie diese religiös motivierten Killer vorgingen. Gewiss, es
ist unvorstellbar, was die Hinterbliebenen an Leid durchmachen
müssen. Aber sehen wir uns doch um: In anderen Ländern ist das Morden
gang und gäbe. Regt sich da jemand auf? Nein, wir haben uns daran
gewöhnt, akzeptieren stillschweigend, dass Menschen abgeschlachtet
werden, dass kleine Mädchen in überfüllten und inzwischen von
mafiös kontrollierten Flüchtlingslagern als Sexsklavinnen verkauft
werden. Wir berichten darüber vor Ort, von Experten befragte Opfer
teilen uns ihr Leid mit, wir werden aufgefordert, ihnen durch Spenden
zu helfen. Anstatt dass z.B. RTL, zum reichsten multimedialen Konzern
der Welt gehörend, selbst massiv mit Geldern dazu beiträgt, dass
die Missstände hier ein Ende haben. Egal nun, ob Syrien oder andere
Krisengebiete, die zu den größten Völkerwanderungen seit
Jahrtausenden beitragen, es bleiben bloß Schicksale, die die Politiker
nur peripher berühren und ihnen höchstens Anlass geben, die Bürger
aufzufordern, Flüchtlinge bei sich aufzunehmen. Die Reichen wohnen
weiterhin in ihren Palästen, das Elend aus der Distanz ihres
elitären Bewusstseins betrachtend. Wichtig ist eigentlich nur, dass
die Wirtschaft floriert, dass der eigene Reichtum wächst...
Doch kaum, dass mitten
unter uns ein paar Terroristen Leute töten, wird ein Aufschrei laut
und medial derart verstärkt, dass wir alle auf der ganzen Welt
emotional so tief berührt werden, dass wir eine Ich-Verfälschung
akzeptieren und an uns aktiv durchführen...
Deshalb:
Ich bin FÜR Charlie, aber ich bin NICHT Charlie, ich bin für
Redefreiheit, ich bin für Toleranz, ich bin für ein Miteinander und
gegen ein abgrenzendes Nebeneinander.
Apropos
Karikatur: Der Sprecher der Terrororganisation, ein hämisch in sich
hinein grinsendes hässliches Männlein, ist Karikatur genug.
Zumindest für mich: Ich musste unwillkürlich lachen, weil er wie
eine der Charlie-Hebdo Mohammed-Karikaturen aussah... (Hoffentlich bin ich jetzt nicht das Ziel irgendwelcher islamistischer Killer, ganz ohne Polizeischutz...)
Toll,
dass so nebenbei jetzt alle vereint und gestärkt sind. Gegen den
Terror. und für eine reglementierte Redefreiheit. (Wehe, wenn einer aus der Reihe tanzt und
Kritik an den kitschig wirkenden BILDern der in Szene gesetzten
Verbrüderung der europäischen Herrscher, pardon, Politiker, übt;
ein solcher wird gleich in einem Atemzug mit den stumpfsinnigen
Pegida-Anhängern erwähnt...)
Endlich
werden auch wir akzeptieren, dass der Terroranschlag in Paris unser
europäisches 9/11 ist, dass auch wir ALLE Daten der Bürger
speichern müssen; dass diese gespeicherten Daten versagen,
Terrornetzwerke zu erkennen, wie der Terroranschlag in Paris beweist, sollten wir vorerst mal ignorieren - die Software muss erst noch verbessert werden; dass die gespeicherten Daten nur dem Zweck dienen, alle Bürger
gläsern zu machen, sollten wir als das erkennen, was es ist: eine nicht bewiesene Verschwörungstheorie.
Deshalb
bin ich für die Vorratsmassendatenspeicherung. Schließlich haben
wir ja nichts zu verbergen.
Endlich
werden auch wir akzeptieren, dass die Verfassung geändert werden
muss, und zwar dahingehend, die Rechte der Bürger zu beschneiden und
die Staatsgewalt zu mehren und zu stärken. Ähnlich wie in den
USA.
Denn wir
haben ja nichts zu befürchten. Der Staat schützt uns nur vor diesen
Terroristen.
So, mein
Kaffee mit Latte ist alle.