Montag, 28. September 2015

Die Dünnhäutigkeit des Herrn Til Schweiger

Da kriegt der liebe Till (sorry, 2 LL's) von Mario Adorf einen wohlgemeinten väterlichen Rat als konstruktive Kritik, und schon wieder demonstriert der liebe Till extreme Dünnhäutigkeit: "Lieber Mario, was hab' ich Dir denn getan [Til sieht einen eingebildeten Angriff], dass du mir so einen mitgibst? Ich hab' Dir doch sogar ne' Rolle angeboten in "Knockin' on heavens door" [Was, bitte schön, hat das mit irgendetwas zu tun? Schließlich war das vor fast 20 Jahren!] - du hast sie zwar abgelehnt, aber egal, Rutger Hauer hat sie ja dann gespielt und zwar ziemlich geil. [Sieht aus, als ob der Til dem Mario durch die Blume reinwürgen will, dass der Hauer die bessere Wahl war: Die unnötige Satzerweiterung "und zwar ziemlich geil" lässt diesen Schluss zu.] Ich hab' immer grossen Respekt vor Deinem Werk gehabt, aber das ist einfach Kokolores( wollte erst Bullshit schreiben, aber besann mich dann) was Du da sagst!“ [Übrigens, lieber Til: 'Groß' schreibt man mit einem 'ß'.]

Till ist der wohl erfolgreichste und bekannteste Schauspieler Deutschlands, und dennoch kann er nicht mal die gut gemeinte harmlose Kritik dieses Grandseigneurs des deutschen Films ertragen: „Til Schweiger hat aber leider die unglückliche Gabe, sich mit seinem dünnhäutigen, motzigen Auftreten nicht beliebt zu machen“, sagte Adorf zur Stuttgarter Zeitung. Statt eine Welle der Sympathie zu erzeugen, führe Schweiger mit seinen Polemiken „nur zu neuen Polarisierungen“. Damit rufe er jene fremdenfeindlichen Menschen auf den Plan, „die er eigentlich mundtot machen will.“ (Und nicht nur solche. Sorry, bin nicht xenophob. Auch nicht religiophob, homophob, gynephob [misogyn], agoraphob, bloß acrophob und natürlich naziphob.)

Das einzige, was der liebe Till erduldet, ist Lob. Bei jeder Anmerkung (eines seiner Kollegen), die nicht ganz seinen Vorstellungen entspricht, wittert er einen Angriff. So reagiert nur ein (paranoider) Narzisst, der außer seiner Meinung keine andere zulässt. Deduktiv kann man aus seinem Maischberger-Ausraster, seiner eher niveaulosen Gegenkritik auf Facebook und seinen Live-Kommentaren zum Flüchtlingsproblem schließen, dass Vernunft und Denken  nicht zu seinen Stärken zählen. Eigentlich lässt sich noch viel mehr aus seinem Verhalten schließen. Aber ich lass das mal, lasse lieber einen Profiling-Fachman sprechen. Louis Schlesinger, PhD, Prof. of Forensic Psychology, John Jay College: "In profiling you want to look at the behavior and reverse the process. As personality predicts behavior, behavior reflects personality." (Verhalten reflektiert die Persönlichkeit. Also in der Haut des lieben Till möchte ich nicht stecken! Eigentlich möchte ich in überhaupt keiner anderen Haut stecken; Ausnahme: jener faszinierenden Haut unterhalb der Gürtellinie einer ästhetischen, geilen Frau.)

Abschließend muss ich alle seine Fans eindringlichst bitten, reichlichst zu spenden, und dem lieben Till über Twitter oder facebook zu danken, dass er nichts von seinem Vermögen von mind. 40 Mill. Euro spendet. Schließlich soll er ja noch reicher werden. Und das wird er, der liebe Till, denn das Ansehen als Gründer einer Organisation, die Flüchtlingen hilft, hilft auch ihm ungemein, noch mehr Leute in seine Filme zu locken. Laut einem seiner letzten Tweets sind es schon über 7 Mill., die Honig im Kopf sahen. Als Produzent seiner Barefoot Films verdient er damit Millionen! Wann hat er endlich genug Honig im Kropf? Wahrscheinlich nie! Und auch nie ist nie genug!

Hoffentlich reagieren mehr seiner Schauspielkollegen aus dem Deutschen Film-Olymp auf seinen Aufruf, bei seiner "Til Schweiger Foundation“ mitzumachen, so können auch sie noch bekannter werden. Und reicher. Ferner hoffe ich, dass keiner von denen vom eigenen Vermögen spendet! Schön brav die Fans zur Spendenkasse bitten! Danke!

Warum sind es erst so wenige? Schließlich gibt’s da auch noch seinen Kumpel Schweighöfer, und der Bleibtreu hat auch bei Knockin on heavens door mitgespielt.

Und warum blickt Til nicht über den Tellerrand hinaus, macht wirklich was Konstruktives, was Großes und trommelt alle seine Schauspielkollegen zusammen, die bei Knockin on heavens door mitgespielt haben (welch zutreffender Filmtitel angesichts der vielen toten Flüchtlinge!), und natürlich auch die anderen deutschen Stars, wie Ferres, Berben etc., um permanent die super-reichen Emirate, Katar und Saudi-Arabien aufzufordern, sich um ihre muslimischen Glaubensbrüder zu kümmern, Milliarden zu spenden (ist Klimpergeld für diese Emire und königlichen Hohheiten), um so den griechischen, italienischen und spanischen Behörden zu helfen?

Wieso macht er das nicht?


Und überhaupt, warum ist mein Kaffee mit Latte immer so schnell alle?

Fragen, die mich jedes mal erneut beim Bloggen quälen.