Sonntag, 17. August 2014

Ich beginne einen Blog


Mein Entschluss steht fest: Ich schreibe einen Blog. Meinen ersten. Was bedeutet eigentlich Blog? Ich schlage im Internet nach: zusammengesetztes Wort aus 1. "Bullshit-Log", 2. "Blabla-ohne-Grenzen", 3. "Bloß-Gaga". Nachdem dies geklärt wäre, möchte ich gleich von Anfang an klarstellen, ich werde nicht über Lifestyle, Mode oder ähnlichen Bullshit schreiben - zwar trage ich eine Hose von Joop, ein Polohemd von Boss, ein T-Shirt von Hechter und ähnliche Modekleidung, ist aber alles geschenkt. Und ich muss sagen, sie trägt sich wie normale Kleidung (also NoName-Kleidung), bis auf das Polohemd von Boss, das ziemlich kratzt. Naja... Jedes Mal, wenn ich junge Leute sehe, die solche Mode tragen, dann frage ich mich, wieso machen sie unbezahlte Werbung für Nike, Adidas, Boss etc. Özil, Schweinsteiger und Co bekamen sicher Millionen für die Adidas-Werbung. Und Thomas Müller sah ich heute in einem REWE-Prospekt, da jubelt er über die tiefen Preise bei REWE. Ein Multimillionär, der über die niedrigen Preise im Supermarkt jubelt? Was für ein Schwachsinn bzw. was für ein tolles OxyMORON. Der Moron Müller sollte seinen PR-Berater feuern, und danach jubeln...
Genug über Bullshit gebloggt. Jetzt zu meinen Themen: ich werde über Filme bloggen, über Quantenphilosophie, über die sumerischen Schrifttafeln, die wahre Geschichte der Menschheit und Ähnliches. Und natürlich ab und an über den besten Roman aller Zeiten, über Kaffee mit Latte.
Vorerst mal blogge ich über meinen letzten auf Blu Ray gesehenen Film, The Counsellor von Ridley Scott (Alien, Gladiator).
Bloggen... ich liebe dieses Wort. Bloggen... die 2 gg faszinieren mich. Ach ja, ist auch ne Abkürzung für Grundgesetz. Oder Geschworenengericht. Oder Gilmore Girls. Ich liebte diese TV-Serie, bis sie zu seicht wurde, bis der Humor gewichen ist, wie die Luft aus einem Reifen. Was war doch noch die erste Staffel funny, besonders wenn die diversen Generationen auf einander clashten. Doch darüber ein andermal mehr. Oder auch nicht.
Bloggen, bloggen, ich werde meinen Blog "Kaffee mit Latte" nennen. Warum? Weil ich jeden Tag genau so viel bloggen werde, bis man eine Tasse Kaffe mit Latte ausgetrunken hat. Ich die meine, und der Leser die seine.
Wo war ich? Ach ja, beim Councellor. Also: Habe sowohl die Kinoversion als auch den Directors Cut auf Blu Ray angeschaut. Nicht etwa, weil der Film so spannend wäre, sondern wegen der brutalen Szenen. Da rollen Köpfe und ich meine nicht im übertragenen Sinn, da schlagen Kugeln in Metall und Körper ein, dass es laut kracht oder das Blut sehr echt spritzt, eine wahre Freude für Filmfans, die gerne Special Effects schauen, die so echt wirken, dass man vergisst, dass sie Special Effects sind... Aber alles der Reihe nach: Drehbuch von Cormac McCarthy, der eigentlich Romanautor ist. Hätte er auch bleiben sollen, denn vom Film hat er keine Ahnung. Was er hier als Filmvorlage abliefert, ist das Unfilmischste, das ich in den letzten Jahren gesehen habe. McCarthy ist der Autor von No Country for Old Men, den die Coen-Brothers hervorragend umgesetzt haben: voll von starken Charakteren, die Hindernisse überwinden und so den Plot vorantreiben. Der Councellor dagegen baut auf dem schwachen, von Gier getriebenen Counsellor (Fassbender) auf, der überrollt wird von Problemen, die er, das weiß man sofort, niemals bewältigen kann. Der Reihe nach: der Film beginnt damit, dass der Councellor die Muschi seiner Geliebten (Penelope Cruz) übertrieben lang vergöttlicht, sie leckt, sie fingerfickt, während er mit der Cruz über ihre triefende Muschi redet. Lange. So lange, dass meine Gedanken abschweiften: Ich fragte mich, wie wohl die Muschi der Cruz roch. Ich erinnerte mich unfreiwillig an den Ekelroman der Roche, Feuchtgebiete, an die Hauptperson darin, die das übelriechende Smegma ihrer übelriechenden Muschi hinters Ohrläppchen rieb. Hatte nur den Auszug in der Brigitte gelesen, aber danach war mein Libido-Kompass ein paar Tage aus dem Gleichgewicht... Und ich denke an Ridley Scott, wie alt ist er jetzt? 76. Hmmm, da denkt er wohl häufig an solche Sachen. Kann ihn gut verstehen. Bin auch schon etwas älter. Zwar noch weit entfernt vom Ridley, aber auch ich denke nur an das Eine: an lange, intensive, in Erinnerung bleibende Gespräche, nachher... Wo war ich, ach ja, beim Councellor... Also weiter. Uns ist schließlich klar: Die Cruz ist des Councellors Sexspielzeug, ohne das er nicht leben kann. Fassbender ist vorerst mal einseitig charakterisiert: ein Sex-Addict - aber welcher Mann wäre das nicht, bei solch einer Frau. Also auf zum Plot. Doch der kommt auch weiterhin nicht voran, denn als Nächstes sehen wir Fassbender in Amsterdam, wo er teure Diamanten begutachtet. Nun wird eine unwichtige Figur, die nie mehr erscheint, nämlich der Diamantenhändler, ausgiebigst charakterisiert: Er ist Jude, er vergleicht die Unreinheit eines wertvollen Diamanten mit dem Judentum oder mit den Menschen im Allgemeinen, ich weiß nicht mehr so genau. Also: Der kleine Fehler im Diamanten ist eine Güte, die ihn noch teurer macht. Und bald ist der Händler ausgiebigst am Philosophieren über seine Vergangenheit und die Geschichte seines Volkes. Ist zwar interessant, aber trägt nichts zum Plot bei. Als Nächstes sehen wir, wie Fassbender mit dem reichen mexikanischen Drogenhändler Javier Bardem über ein Geschäft mit der mexikanischen Mafia spricht: Offensichtlich ist er jetzt in Geldnöten (möglicherweise hat er einen teuren Diamanten für seine Geliebte gekauft). Da beide dumm und/oder naiv sind und dieses Geschäft in Hörweite der Geliebten von Bardem (Cameron Diaz) besprechen, kann die Diaz, eine Soziopathin, ihr eigenes Süppchen kochen... Somit ist nach 20 Minuten die stärkste Person die Diaz. Aber anstelle sich jetzt ihr zu widmen, wird's langweilig... Der Rest ist schnell erzählt, da mir nur ein paar Szenen in Erinnerung sind: Der unfähige Fassbender taumelt auf einer Abwärtsspirale von einem Fiasko ins nächste, bis er am Schluss in einem Billighotel in einer mexikanischen Grenzstadt landet, anonym, wie er denkt. Er bekommt eine DVD zugestellt, Ola! beschriftet. Darauf ein Video: seinem Sexspielzeug wird der Kopf abgeschnitten. Brad Pitt, der kurz als Vermittler des Deals fungierte, wird von Schergen der Diaz in London mit einer elektrischen Garotte geköpft. Das dünne Stahlseil ist nicht durchtrennbar, der kleine E-Motor ist nicht auszuschalten. Und so zieht sich die Garotte langsam zusammen, schneidet Pitts Finger ab, durchtrennt seine Halsschlagadern, dass das Blut in langen Fontänen auf die neugierigen Passanten spritzt. Niemand kann ihm helfen. Und als am Schluss Sanitäter den Leichnahm abtransportieren, rollt der abgetrennte Kopf zur Seite. Vorher gab's noch einen anderen abgetrennten Kopf: ein Kurier der Drogenmafia, der auf seinem Motorrad mit 300 Sachen über die Straßen brettert, um USB-Sticks oder ähnliches schnell zu transportieren, wird von einem Schergen der Diaz geköpft, indem dieser ein dünnes Drahtseil über die Straße spannt. Speedy kommt, Kopf mit Helm ist ab. Nachdem Scherge Kopf aus Helm geschüttelt hat, entnimmt er dem Helm ein Relais, das wichtig ist, um den Gülle-Sattelschlepper, in dem das Kokain versteckt ist, zum Laufen zu bringen. (Und ich fragte mich: Exportiert Mexiko tatsächlich menschliche und tierische Ausscheidungen in die USA, um sie dort zu entsorgen?) Da nur Fassbender und Bardem von diesem Drogendeal wussten, nimmt die Drogenmafia automatisch an, dass sie von den beiden reingelegt wurden. Bardem wird gleich danach erschossen, sehr realistisch und blutig gezeigt, Fassbender wird vor seinem Abgang, den wir nicht mehr erleben, noch psychisch gequält, indem er alles verliert. Und irgendwann werden Kopf und kopfloser Körper der Diaz auf eine Müllhalde gekippt. Ende. Was hier etwas durcheinander erzählt wirkt, ist der Film: episodische Einzelteile, die als Miniszenen interessant sind, jedoch keinen Film ausmachen. Ach ja, fast hätte ich es vergessen: Ein Kartellboss, von Fassbender um Hilfe gebeten, fängt an, wie ein Konfuzius zu philosophieren, dass die von Fassbender gewählte Möglichkeit (eine unter vielen) einem Kausalitätsgesetz folge und daher nicht mehr zu stoppen wäre - wieder ein endlos langer Monolog, der meine Gedanken abschweifen ließ, diesmal in Richtung Sir Ridley Scott und seiner Unfähigkeit, gute Drehbücher zu erkennen... Der nächste Film Scott's wird voraussichtlich besser: Exodus: Gods and Kings. Die Bilder sehen toll aus, das Drehbuch stammt von Steven Zaillian, einem der besseren Autoren. Vor Weihnachten wird er weltweit erscheinen, wann denn sonst? Wahrscheinlich wird er wie schon Gladiator ein Blockbuster werden. Warum? Weil ne gute Story vorhanden ist: Zwei starke Kriegerprinzen (Ramses und Moses) kämpfen gegeneinander. Und dann wirken die CGI-Effekte inzwischen wirklich real.
So, hab jetzt genug vom Bloggen. Meine Kaffeetasse ist leer, die des Lesers wahrscheinlich auch. Mache morgen weiter.
Möchte aber noch abschließend auf den besten Roman aller Zeiten hinweisen. Wie heißt er doch gleich? Just kidding.
Ach ja, ursprünglich wollte ich mal deutsch, mal englisch schreiben. Hab ich jetzt vergessen. Vielleicht das nächste Mal. Schließlich möchte ich auch ein Englisch-sprechendes Publikum ansprechen.
I really do. So, see you tomorrow, same Blog.

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