Wurde heute von keinem Sonnenstrahl
geweckt. Himmel wolkenverhangen, Kälte im August, Heizung ist an.
Was für ein Sommer.
Also, weiter mit dem Sketch: Auf den
Hund gekommen oder Heute ist nicht mein Tag
Der Bleibtreu hat eben den Dönerladen
verlassen und telefoniert mit seinem Zahnarzt, einen Termin
ausmachend. Vor ihm eine Bananenschale. Im letzten Augenblick seht er
sie und kann gerade noch drüberspringen und - landet voll in einer
Hundekacke, darauf ausrutschend und auf seinem Hinterteil unsanft
landend.
"Scheiße!" sagt er,
wahrheitsgemäß. Und weiter, seufzend: "Das ist heute nicht
mein Tag!"
Und während er mit abgespreizten
Fingern seine beschmutzte Hose begutachtet, sehen wir im Hintergrund
die beiden Diebe Georg Friedrich und Stipe Erceg, die sich über
Bleibtreu kaputtlachen.
Der Dönerladenbetreiber Hilmi Sözer
kommt aus dem Laden und ruft dem Bleibtreu zu: "He, Moritz, du
hast deine Brieftasche vergessen!"
Er läuft Bleibtreu nach. Die beiden
Diebe beobachten aufmerksam die Szene, schleichen sich an.
Sözer übergibt dem Bleibtreu die
Börse, der sie mit seiner noch sauberen linken Hand entgegennimmt, sie
vorläufig hochhaltend, um sie nicht auch noch zu beschmutzen. Das
ist die Gelegenheit für die beiden Diebe, der Friedrich läuft hin,
reißt dem Bleibtreu die Börse aus der Hand und sprintet weg.
Bleibtreu, laut: He! Meine Börse!
Scheiße, das ist heute wirklich nicht mein Tag!
Der Sözer sieht die beiden Polizisten,
die auf ihrer Rundgang auch in dieser Szene landeten, er ruft ihnen
laut zu: "He, Polizei! Diebe. Fassen Sie die beiden!"
Der Friedrich dreht sich besorgt um, um
zu sehen, ob die Polizei tatsächlich hinter ihm her ist, er hat
dabei einen Laternenmasten übersehen, der in seinem Weg steht, er
knallt voll in ihn rein und geht k.o. zu Boden. Der Erceg schnappt sich die Geldbörse aus der Hand des Friedrich und sprintet weg.
Der Dönerladenbesitzer zu den Polizisten: "Da, da haben
Sie Ihre Diebe! Laufen sie ihm nach, verhaften Sie den anderen!"
Die beiden Polizisten besprechen sich kurz: Sie sind sich
einig, auch das hier sieht, wenn man die ganze Szene überblickt - Bleibtreu am
Boden in der Hundekacke, ein Dieb bewusstlos am Boden - verdammt nach
versteckter Kamera aus. Also winken sie lachend und gehen aus dem Bild.
Dönerladenbesitzer: Also in der Türkei wäre die
Polizei etwas härter vorgegangen!Schnitt:
Der Bleibtreu zuhause, er hat geduscht,
seine Kleidung gewechselt, sitzt in seinem kahlen Wohnzimmer auf
einem Stuhl, an einem Tisch. Darauf hat er eben eine Straße mit
einer Rasierklinge richtig lang und gekonnt ausgerichtet, jetzt sucht
er in seiner Börse nach einem 100-Euro-Geldschein, findet aber
keinen. Ist nur ein Fünfer zu sehen. Da springt ihm sein Brutus auf
den Schoß und wedelt ihn freudig an, mit seinem Schwanz die Straße
vom Tisch fegend.
Bleibtreu: Scheiße, Brutus. Nicht auch
du noch!
Schnitt:
Die Ex kommt ins Zimmer, letzte Sachen
abholend, doch was sie da sieht, lässt sie vor Entsetzen und Grauen
erstarren. "Du Schwein!" kann sie nur schreien.
Wahrscheinlich meint sie den Bleibtreu.
Gegenschnitt:
Wir sehen den Bleibtreu am Boden, wie
er den Brutus festhält und seinen Schwanz kräftig mit der Nase
abschnieft. Der Bleibtreu blickt auf, sieht seine entsetzte Ex.
Bleibtreu, wahrheitsgemäß: Also das
ist nicht das, wonach es aussieht!
Die Ex: Du Schwein! Du... du...
Ihr fehlen die Worte.
Schnitt:
Der Bleibtreu am Boden sitzend, an der
kahlen Wand lehnend, voll high - offensichtlich hat er den Schwanz
des Brutus vollständig abgeschnieft. Er sieht zu, wie seine Ex mit
dem Brutus aus dem Zimmer geht. Die Ex würdigt ihn keines Blickes.
Der Brutus folgt ihr mit stolz erhobenem Haupt, ihn ebenfalls
ignorierend.
Bleibtreu: Auch du Brutus, auch du!
(nach einer Pause:) Also das heute, das war heute wirklich nicht mein
Tag! Aber wenigstens ist der Zahnschmerz weg!
Ende
Wie die sehr alte Frau doch noch zu ihrem sehr toten Dackel kommt und ihm mit einem anständigen Dackelbegräbnis die allerletzte Ehre erweisen kann, wie dabei aus Versehen ein paar Wildenten zu Schaden kommen, wie die beiden Polizisten doch noch amtshandeln dürfen, was dann tatsächlich vor versteckter Kamera abläuft und vieles mehr erfahren Sie in der Fortsetzung zu diesem Sketch. Irgendwann mal.
Wie die sehr alte Frau doch noch zu ihrem sehr toten Dackel kommt und ihm mit einem anständigen Dackelbegräbnis die allerletzte Ehre erweisen kann, wie dabei aus Versehen ein paar Wildenten zu Schaden kommen, wie die beiden Polizisten doch noch amtshandeln dürfen, was dann tatsächlich vor versteckter Kamera abläuft und vieles mehr erfahren Sie in der Fortsetzung zu diesem Sketch. Irgendwann mal.
Ich trinke den letzten Schluck Kaffee
mit Latte.
Das Niederschreiben des Sketches hat
mich frei gemacht, richtig high bin ich jetzt. Und plötzlich sehe
ich:
Beobachter, Beobachtung und
Beobachtetes sind Eins, erst mein Gehirn spaltet diese Einheit auf,
weniger mein Gehirn, mehr die einprogrammierten Abläufe, die gleich
darauf kognitiv erstarren. Was für ein Quantenf**k!
Na ja, ich hoffe, der Leser meines
Blogs kann damit was anfangen...
Nachtrag: eine Woche nach diesem Blog erschien ein Film mit Bleibtreu auf DVD, Titel: Nicht mein Tag. Ganz ehrlich: Diese Synchronizitäten hab ich schon über. Hier ein paar:
In Siebzigern übersetzte ich Lilly's Centre of the Cyclone. Als ich damit fertig war, stieg ich aus der Tram aus, auf dem Weg zu einem Verlag. Und direkt an der Haltestelle, vor meinem Auge, stand in der Auslage eines Buchgeschäftes die deutsche Buchversion von Lilly's Buch.
Anfang 1980 schrieb ich mit einem Freund an einem Drehbuch über einen kleinen Außerirdischen. Als wir damit fertig waren, erschien ET im Kino.
Etwa 1985 schrieb ich an einer Serie über einen Schwammerlkönig. Ich gab das Exposee einem Regisseur, der damals in war. Ein Jahr später erschien im TV die Serie Der Schwammerlkönig. OK, ist möglicherweise keine Synchronizität, sondern Ideenklau.
Und die Idee zu diesem Sketch oben, die kam mir vor etwa fünf Jahren, basierend auf persönlichen Erlebnissen...
Ich muss mal über Synchronizitäten bloggen.
Nachtrag: eine Woche nach diesem Blog erschien ein Film mit Bleibtreu auf DVD, Titel: Nicht mein Tag. Ganz ehrlich: Diese Synchronizitäten hab ich schon über. Hier ein paar:
In Siebzigern übersetzte ich Lilly's Centre of the Cyclone. Als ich damit fertig war, stieg ich aus der Tram aus, auf dem Weg zu einem Verlag. Und direkt an der Haltestelle, vor meinem Auge, stand in der Auslage eines Buchgeschäftes die deutsche Buchversion von Lilly's Buch.
Anfang 1980 schrieb ich mit einem Freund an einem Drehbuch über einen kleinen Außerirdischen. Als wir damit fertig waren, erschien ET im Kino.
Etwa 1985 schrieb ich an einer Serie über einen Schwammerlkönig. Ich gab das Exposee einem Regisseur, der damals in war. Ein Jahr später erschien im TV die Serie Der Schwammerlkönig. OK, ist möglicherweise keine Synchronizität, sondern Ideenklau.
Und die Idee zu diesem Sketch oben, die kam mir vor etwa fünf Jahren, basierend auf persönlichen Erlebnissen...
Ich muss mal über Synchronizitäten bloggen.
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